Mittwoch, 30. Juni 2010

12-6 2010: Der Chupa-Rock

Das 12-12-Projekt hat mich wieder.
Nachdem ich aufgrund der etwas angespannten Situation derzeit arg ruhelos bin, ist eine gewisse Umtriebigkeit in meinen Haushalt eingezogen.
Das hat tatsächlich dazu geführt, daß ich einen grünbraunen bestickten Feincord aus dem Stoffschrank gezerrt habe und mich nach längerem Hin und Her (ohne geht das bei mir beim Nähen offenbar nicht) für das Chupa-Schnittmuster von Folkwear entschieden habe. Ich hatte ja schon einmal das Kleid (also die Chupa) als schwarzem Leinen-Twill genäht, die ein oder andere, die bei Bordenau 2009 I war, wird sich vielleicht an eine von Rückenschmerz geplagte Ala erinnern, die 1 1/2 Tage brenol am Ausschnitt von dem Ding rumgefummelt hat. Bilder von dem Ding gibt es noch immer nicht, schwarzes Leinen in der Wohnung photographieren ist einfach sinnlos.
Dieses Mal sollte es der Rock werden. Mathematisch übrigens völlig unmöglich, denn Folkwear sieht dafür 2,5 m vor. Ich habe lediglich den innenliegenden Bund, der ja eh mit Bügeleinlage versehen werden sollte, um 90° gedreht und kam knapp mit den vorhandenen 2m hin.
Dank meiner Cord-Manie hatte ich natürlich mit dem Versäubern etwas mehr zu tun, aber letzten Endes ist der Rock doch noch fertig geworden.
Die Bilder bestechen nicht unbedingt durch Brillanz, sorry, die Wahl zwischen Blitz und Grissel durch HighIso hat letzterer gewonnen.



Zum Verständnis:
Grob gesagt besteht der Rock aus zwei breiten Rechtecken, in deren Mitte sich der innenliegende Bund befindet. Die überstehende Breite links und rechts trifft sich durch Bindebänder auf dem Rückenmitte, die Bänder laufen nach vorne, wo sie durch Gürtelschlaufen gehalten werden. Ein paar Abnäher und arbeitsintensive Eigenheiten des Schnittmusters führen dazu, daß das Ganze doch ordentlich sitzt, aber auch ein bißchen mehr Arbeit macht als der 08/15-Standard-Rock. Dafür hat man im Gegensatz zu Wickelröcken, die ja einfacher zu machen sind und eine ähnliche Optik erzeugen, keinerlei Probleme mit dem Laufen und ist auch an windigen Tagen vollständig angezogen. Ich gehe davon aus, daß der Rock damit auch rollertauglich ist, aber um das auszuprobieren, muss es erstmal ein wenig kühler werden.

Sonntag, 27. Juni 2010

Der Winter ist zu Ende...

... April ist auch vorbei, folglich wurde es deutlich Zeit, einmal die Strickstücke des letzten Winters vorzustellen. Draußen ist es brüllwarm, da passt das doch.
Als erstes wäre da eine kurzärmelige Strickjacke zu vermelden, weil ich mir im Februar plötzlich eine rotbraune Jacke eingebildet hab. Das Ding hält mächtig warm, auch wenn man durch das dicke Garn doch starke Ähnlichkeit mit einem Kugelblitz bekommt.
Das Muster stammt von Ravelry, genauer gesagt von Alisa Daly und wurde etwas modifiziert.



 Außerdem gab es ein paar Socken aus Stephanie van der Lindens großartigem Buch "Socken aus aller Welt".
Einmal "Bestrickender Mustermix" und einmal "It´s tea time", die jedoch schon etwas knubbelig wirken, weil sie inzwischen mehrfach getragen und gewaschen wurden. Die Soja-Wolle hat das irgendwie nicht so gut weggesteckt. Dafür ist sie wunderbar warm. Eine wichtige Sache, Ende Juni... 



Yup, die Yoga-Übung "Socken am eigenen Fuß photographieren" wurde ersatzlos gestrichen. Ich hab im Winter extra zu diesem Zweck einen Deko-Fuß angeschafft. Allerdings hat der eine Form wie kaum ein lebender Mensch auf diesem Planeten. Also bekam er 3 Paar alte Socken, die an relevanten Stellen mit Watte unterpolstert wurden; jetzt sieht er meinem Fuß deutlich ähnlicher.
Die Reste vom "Mustermix" wollte ich nicht ungenutzt lassen, das Baumwollgarn war einfach zu toll und ist leider nichtmehr erhältlich.
Also gab es ein Paar fingerlose Handschuhe. Natürlich hat die Wolle dann doch nicht ganz gereicht, darum habe ich die Details aus den Resten des fliederfarbenen BW-Garns der Creeping Vines-Socken gearbeitet. Die Handschuhe haben mir im Winter im frostigen Büro gute Dienste geleistet. Das Muster stammt - Überraschung!!! - von Ravelry, bzw. von Catherine Ryan.



Nach dem Sockenrausch des Winters hatte ich dann irgendwann die Nase voll vom Rundstricken und wollte etwas sehr banales stricken. Die Wahl fiel auf den ABABA-Schal (Muster von Ravalry, bzw. von Angelika Mühlpfordt), es heitß so, weil es nur zwei Musterreihen (A und B) gibt, die im Muster ABABA wiederholt werden. So wurde ich dann auch das wunderschöne Lana Grossa-Garn los, das ich zum Jahreswechsel bei Cay in Tilburg gekauft hatte.

 

Angefangen herumliegende Teile gibt es natürlich auch.
Zum einen meine ersten Cookie A.-Socken, die Ellingtons. Ich hab ein wenig das Gefühl, ich hätte doch die größere Variante machen sollen, also liegen sie derzeit unentschlossen neben meinem Sessel, bis ich mich entschieden habe, was ich mache. Dabei sind sie so schön... 
 


Aus meinem schier unerschöpflichen Fundus von Birgit Freyer-Lace-Mustern habe ich mich mal an das Fancy Fulness gesetzt. 



Da könnte ich ja eigentlich mal dran weitermachen...
Aber momentan finde ich sinnlosen... ja, nennen wir´s ruhig beim Namen: Kitsch aus England unglaublich beruhigend. Genauer gesagt handelt es sich um eine Kräuter-Cottage-Stickpackung von Anchor, die ich seit gestern in der Mangel habe. 



Sogar genäht wurde in diesen vier Wänden mal wieder, aber den halbfertigen Rock (die Rockvariante der Folkwear-Chupa vom Bordenau 2009 I)habe ich jetzt nicht photographiert. Wenn ich mich noch ein wenig ranhalte, wird der vielleicht sogar noch 12-6. Sobald er fertig ist zeige ich ihn her.
So, jetzt weiß ich wieder, wo eigentlich meine Zeit geblieben ist. Und ihr auch.